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Informationen

Für Wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen

Heinz Kleinhans

Heinz Kleinhans hatte einen schlechten Ruf. Noch über den Tod hinaus gilt er in Diepholz als Mörder. Kaum jemand weiß Genaues um die Hintergründe der Tat in den 70ger Jahren. Das ist heute auch nicht mehr wichtig – die Schuld dafür hat Heinz sein Leben lang getragen.

Was genau so wichtig ist, weiß heute auch kaum jemand: Heinz Kleinhans wurde zum Fundament der Übernachtungsstelle in Diepholz. Ohne ihn würde es das diakonische Angebot gar nicht mehr geben. Mehr als ein halbes Jahrzehnt hat Heinz hier gearbeitet – die meiste Zeit davon ehrenamtlich.

Bei den Gästen und Mitarbeitenden war der beleibte Mann beliebt, wurde für viele zum Freund und Beichtvater. Das lag wohl daran, dass man Heinz anmerkte: der weiß etwas von entgleisten Lebensläufen und trotz aller Reue und ungeachtet von verbüßter Schuld weiß er auch um die Last, wenn dir Andere keine Chance zum neuen Anfang lassen.

Als Mitarbeiter war Heinz mehr als verlässlich. „Ich bin da!“ war seine Zusage, wenn es eng wurde. Und Heinz war dann da. Mit Sicherheit. Der Kollege Kleinhans hat nie fromme Reden gehalten und war dennoch überzeugender Mitarbeiter in der Diakonie. Heinz Kleinhans war auch ohne viel Worte ein ausgesprochen Glaubwürdiger in der Nachfolge Jesu, der selbst sagte: „Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden. Durch den Herrn ist das geschehen, und ein Wunder in unseren Augen.!“ (Matth. 21,42)

 

Übrigens: Heinz Kleinhans wurde ein Jahr vor seinem Tod von vielen Freunden vorgeschlagen für die jährliche Ehrung der Ehrenamtlichen in der Stadt Diepholz. Der „Herbergsvater“ fand aber keine Berücksichtigung. Schade, oder?