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Für Wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen

Der schnelle Abrutsch ins Nichts - Der Weg eines Obdachlosen

Fachabitur, Ausbildung, Studium – bei Martin lief es rund. Doch plötzlich kommt alles anders. Er wird obdachlos. Mit 26 Jahren. Der Dortmunder erzählt, wie er sich in in der Stadt zurecht finden muss, wie er auf der Straße schläft, wie er sich Geld zusammensucht. Er sieht fast aus wie ein Hipster. Der Hut mit der schmalen Krempe, dazu das dunkelblaue T-Shirt, Sneakers und eine Röhrenjeans. Beim Sprechen spielt Martin mit seinem Wasserglas, schiebt es vor sich hin und her, als sei es ein Spielstein beim Backgammon. Er ist ein wenig nervös, denn er sagt, es sei das erste Mal, dass sich jemand für seine Geschichte interessiere. Diesen Satz spricht er nicht traurig aus, melancholisch oder gar gereizt – er sagt ihn, als sei dieser Umstand das Normalste auf der Welt, als sei er kein gleichwertiger Mitspieler, als sei seine Backgammon-Partie verloren, bevor sie angefangen hat. Martin, 26 Jahre alt, kommt aus einem kleinen Ort in Nordrhein-Westfalen. Seinen Nachnamen möchte er lieber nicht gedruckt sehen, denn seine Geschichte klingt nur am Anfang gut: Er hat das Fachabitur gemacht, ging zur Bundeswehr, absolvierte eine Ausbildung, begann ein Studium.

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