Freistatt - Am Ende stand auf dem „weißen Blatt Papier“ eine gemeinsame Erklärung der 77 Teilnehmer – „63 Männer, 14 Frauen und vier Hunde“ – des Sommercamps der Wohnungslosen. Dessen Motto war gleichsam das Fazit: „Alles verändert sich, wenn wir es verändern. Armut, Ausgrenzung, Obdachlosigkeit und Hilflosigkeit sind keine Naturgesetze.“
In Freistatt, Niedersachsen wird von Sonntag, den 24. Juli bis Sonntag, den 31. Juli 2016 ein Sommercamp für Wohnungslose, ehemals Wohnungslose Obdachlose, Kunden und Besitzlose stattfinden. Ziel dieses Sommercamps ist es, neben Kennenlernen und Austausch, vor allem Teilhabe und Selbstorganisation zu fördern.
Dieses Sommercamp ist für alle offen, wir wollen aber auch Gruppen ansprechen und einbeziehen, die bereits in irgend einer Weise organisiert sind. Aber auch interessierte Einzelpersonen, die zur Zielgruppe gehören, können angesprochen und mitgebracht werden können.
Darüber hinaus wäre es schön, wenn es aus dem Teilnehmerkeis Ideen und Anregungen für thematische Angebote (Workshops, Arbeitsgruppen, Inputs usw.) gäbe. Wir würden dann die Punkte in die Programmplanung integrieren und Räume bereitstellen.
Institutionen, die eingeladen werden, sind unter anderen das Armutsnetzwerk, die Bundesbetroffeneninitiative wohnungsloser Menschen BBI sowie das Europäische Netzwerk HOPE. Während der Woche genug Zeit für Treffen der einzelnen Gruppen, aber auch für Freizeit und Erholung.
In Kürze werden Flyer und Plakate erstellt..
Weitere Infos und Anmeldung auf http://www.wohnungslosentreffen.de
Der Berliner Winter kann hart sein. Grau, nass, und vor allem: kalt. Zu spüren bekommen das besonders diejenigen, die auf der Straße leben – der Caritasverband geht von 3000 Obdachlosen in Berlin aus. „Immer mehr Menschen sind wohnungslos, die Not in der Stadt nimmt zu“, sagt Caritas-Direktorin Ulrike Kostka. Wärme in der Nacht können Obdachlose bei der Berliner Kältehilfe finden. Die stellte im vergangenen Winter so viele Schlafplätze wie nie zuvor.
Und die wurden gebraucht: Insgesamt gab es zwischen Anfang November und Ende März etwa 105 000 Übernachtungen in den Schlafplätzen der Kältehilfe. Bis zum Stichtag am vergangenen Sonntag schliefen jede Nacht durchschnittlich 147 Menschen mehr als noch vor einem Jahr in den Einrichtungen, im Schnitt 691. In diesem Jahr konnte die Kältehilfe 760 Plätze pro Nacht anbieten, 226 mehr als im Vorjahr. Das ist ein Zuwachs von 39 Prozent. Die Belegung war damit nur zu 91 Prozent ausgelastet. Im kalten Januar stieg die Auslastung auf über 95 Prozent.
Eine 57-jährige wohnungslose Frau, die bereits am 06. Dezember 2015 in einem Waldstück in der Nähe von Offenburg (Baden-Württemberg) tot aufgefunden wurde, ist erfroren. Die Polizei in Offenburg bestätigte, dass die Frau an Unterkühlung verstorben ist. Sie ist die erste wohnungslose Kältetote dieses Winters. Angesichts des derzeitigen Wintereinbruchs in Deutschland und deutlich steigender Wohnungslosenzahlen fordert die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. (BAG W), der Dachverband der Wohnungslosenhilfe in Deutschland, zusätzliche Anstrengungen in der Kältehilfe und bei der Notunterbringung in Deutschland, um den Kältetod weiterer wohnungsloser Menschen zu verhindern.
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