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Informationen

Für Wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen

Rundertisch gegen Armut und Ausgrenzung Teil 1

Ich war Teilnehmer am Rundentisch gegen Armut und Ausgrenzung in Brüssel, die Veranstaltung zog sich über einige Tage. Was mich wirklich gefreut hat, ist der Ernst den die Belgische Regierung der Armutsbekämpfung entgegen bringt. So wurde die Veranstaltung durch König und Königin eröffnet, der Staatssekretär zur Armutsbekämpfung war auch anwesend. Am ersten Tag habe ich an der Arbeitsgruppe "Grüne Wirtschaft und deren Möglichkeiten Menschen mit Armutserfahrung zu helfen". Leider war kaum eine produktive Arbeit möglich, denn ein großer Teil der zur Verfügung stehenden Zeit wurde durch einen Lobbyisten der Firma Veolia in Anspruch genommen. Er sprach von der Wasserversorgung in Maroko, auf meine Fragen nach Sozialtarifen und den Preissteigerungen wich er aus. Als ich unterschiedliche Beispiele von Wasserversorgung durch Veolia und die damit verbundenen Preissteigerungen wurde er nur lauter. Als ich auf die in Dänemark übliche Vorgehensweise erst mögliche Folgen für die Armen zu prüfen aufmerksam machte, wurden einige aus der Runde hellhörig . Warum er uns von Maroko erzählte, ist mir bis jetzt nicht klar geworden, eigentlich war doch Europa das Thema. Um einen kritischeren Blick auf Veolia Enterprise zu ermöglichen und mit etwas Abstand zum Erlebten stelle ich zwei Links vor.

Beitrag auf Alles Schall Und Rauch

Beitrag in der Mitteldeutschen Zeitung

Viele der Teilnehmer an der Arbeitsgruppe hatten leider noch nicht mit Lobbyisten zutun und waren daher sehr unkritisch, was sich leider durch den Tag zog. Ich hoffe sehr auf diesem Weg die Aussagen des Vertreters von Veolia zu relativieren.

Einen wirklich positiven Ansatz in der Sozialarbeit hat Belgien vorgestellt. "Der Armuts Experte" diese Bezeichnung klingt wohl grauenvoll aber der Job könnte auch in Deutschland Schule machen. Diese Experten waren Obdachlos oder aus anderen Gründen auf Hilfe vom Sozialamt angewiesen. Und nun arbeiten sie selber bei Ämtern oder bei freien Trägern. Die Erfahrungen der �mter sind nach anfänglichen Problemen, die zu meist auf Vorbehalten beruhten, durchweg positiv. Oft hat sich dort gezeigt, das es für viele Besucher einfacher ist mit jemandem zu sprechen, der die Erfahrungen teilt. So konnte in vielen Fällen einfacher geholfen werden.

York Töllner