"Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen."
In jedem Winter erfrieren in Europa wohnungslose Menschen. Sie leben auf der Straße, in Abrisshäusern und übernachten im Freien, unter Brücken, auf Parkbänken, in Hauseingängen,Kanalschächten, U-Bahn-Tunneln. Bei Kälte und Feuchtigkeit, Frost und Regen sind sie auf Hilfsangebote angewiesen, doch diese sind vielfach nicht ausreichend.
Ein drohender Kälte- oder Erfrierungstod von wohnungslosen Menschen ist ein Angriff auf die Grundrechte auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Es ist die Aufgabe der Gesellschaft und des Staates, sich zur Abwehr der drohenden Lebensgefahr schützend vor diese Menschen zu stellen und geeignete Hilfsmaßnahmen zu ergreifen, zu denen die Betroffenen aus eigener Kraft nicht in der Lage sind.
Das Armutsnetzwerk e.V., das sich als Stimme der von Armut und Obdachlosigkeit Betroffenen2012 gegründet hat, bittet alle Menschen in Deutschland und darüber hinaus auf, die Augen vor dieser Notlage einer zunehmenden Zahl von Wohnungslosen nicht zu verschließen. Insbesondere ruft es die Zivilgesellschaft in Deutschland dazu auf, auf allen Formen von sozialer Diskriminierung zu verzichten.
Stehen Sie nicht abseits, wenn Menschen in Ihrer Umgebung in existentielle Not geraten, sondern engagieren Sie sich in gesellschaftlichen Initiativen oder kommunalen Einrichtungen (Tagestreffs, Kirchen, Sozialverbände usw.).
Das Armutsnetzwerk gibt Betroffenen Mitwirkungsmöglichkeiten, strebt aber nicht an, an Stelle der Betroffenen zu sprechen oder zu handeln sondern gemeinsam mit den Betroffenen. Die Unterstützer des Armutsnetzwerk möchten auf die gesellschaftlichen Probleme aufmerksam machen.
Das Armutsnetzwerk will dazu beitragen, ein Bewusstsein für die vielfältigen Fragen und Probleme in der Gesellschaft zu schaffen, die Obdachlose und Menschen ohne Wohnung betreffen. Vor der wachsenden Zahl jugendlicher Wohnungsloser verschließen die gesellschaftlichen Einrichtungen oft ihre Augen. Soforthilfe kann nur ein allererster Schritt der Menschlichkeit sein, weitere müssen folgen. Wir meinen, daß statt nutzloser Diskussionen die praktische Hilfe am Anfang stehen muss, wenn die soziale Integration von Obdachlosen längerfristig gelingen soll. Dazu müssen viele Menschen nach ihren Fähigkeiten aktiv werden, statt am Rande in der Rolle des passiven Zuschauers zu verharren.
(Quelle Handreichung "Den Kältetod von Wohnungslosen verhindern! BAGW)
Armutsnetzwerk e.V.
www.armutsnetzwerk.de
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