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Für Wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen

Ambulanz für arme Leute wird bald eröffnet

Noch fehlt es in einigen Räumen an Mobiliar. Auch das farbenfrohe Gemälde, das die lange Wand im Flur ziert, bedarf noch einiger Pinselstriche. Schon in gut zwei Wochen sollen in der neuen medizinischen Ambulanz für sozial benachteiligte Menschen im Gebäude F der Zitadelle die ersten Patienten ein- und ausgehen.Zunächst wird der Mainzer Verein Armut und Gesundheit in Deutschland dienstags für einige Stunden eine allgemeinmedizinische, internistische Sprechstunde anbieten, wie Dr. Gerhard Trabert, Armenarzt und Initiator des Projekts, gestern erläuterte. Im Laufe des Jahres soll das Angebot schrittweise um weitere Disziplinen ausgebaut werden.Rund 14 Ärzte verschiedener Fachrichtungen hat der Verein schon für das ehrenamtliche Engagement im ersten Stock des Gebäudes gewonnen – angefangen von Gynäkologen über Zahnärzte bis hin zu Psychotherapeuten. Fünf Behandlungsräume, Wartezimmer, Medikamentenlager und Gesprächsräume stehen zur Verfügung. Die Ausstattung und die medizinischen Geräte für die kostenlose Behandlung haben Spenden von Kliniken, Ärzten und Firmen ermöglicht. „Auch die potenziellen Patienten haben bei der Renovierung der Räume, die der Pfarrer-Landvogt-Hilfe gehören, kräftig mit angefasst“, sagte Trabert.Die Patienten – das sind in erster Linie nicht krankenversicherte Obdachlose und Armutsflüchtlinge aus Osteuropa. „Wir setzen bewusst einen Akzent angesichts der kontroversen Debatte über Sinti und Roma“, so der Mediziner. Ein Lücke klaffe auch bei entlassenen Häftlingen, die wochenlang auf ihre Gesundheitskarte warten müssten. Und: Die Armut dringt inzwischen tief in den Mittelstand vor. „Uns bitten insolvente Kleinunternehmer um Hilfe, die ihre Kassenbeiträge nicht mehr bezahlen können.

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