Auch in diesem Jahr konnte in Zehlendorf die Winterzeit für Wohnungslose dank der Aktion Warmes Essen erleichtert werden. Ein Benefizkonzert soll beim Fortbestehen der Arbeit helfen. Die meisten haben über den milden Winter eher gelächelt. Eingepackt in dicke Jacken und Winterschuhe war es fast schon zu warm. Doch besonders für Wohnungslose ist selbst ein milder Winter hart. Damit sie diese Monate gut überstehen, unterstützen Freiwillige in Zehlendorf seit 20 Jahren Obdachlose. Um die Arbeit anzuerkennen und um sie fortzusetzen, findet am 1. März 2014 ein Benefizkonzert statt.In der Alten Dorfkirche Zehlendorf spielt ab 19 Uhr der Organist Friedemann Gottschick zusammen mit Friedemann Graef am Saxophon. Graef wurde für sein musikalisches Schaffen bereits von der Union Deutscher Jazzmusiker ausgezeichnet. Der Eintritt zum Konzert ist frei, es wird aber um Spenden gebeten, um die Aktion Warmes Essen auch im nächsten Jahr wiederholen zu können.
Bei den eisigen Temperaturen suchen viele Obdachlose Schutz in Notunterkünften. Doch es fehlt an Schlafplätzen, heißt es von der Gesellschaft zur Betreuung Wohnungsloser. Viele Quartiere seien überfüllt - und gerade jetzt werde auch noch eine Unterkunft geschlossen.Für Obdachlose fehlt es nach Einschätzung der Berliner Kältehilfe an Schlafplätzen in der Innenstadt. Viele Quartiere seien restlos überfüllt."Die Notunterkunft in der Lehrter Straße ist zurzeit zu 200 Prozent ausgelastet", sagte Lina-Antje Gühne von der gemeinnützigen Gesellschaft zur Betreuung Wohnungsloser. Statt 60 Menschen stünden bei Eis und Schnee abends mehr als 120 vor der Tür.Die Lage werde sich weiter verschlechtern, wenn Ende Januar eine Notübernachtung an der Prenzlauer Allee schließen müsse, ergänzte Gühne. "Da fehlen dann 17 Plätze." Den Betreibern sei der Mietvertrag für die Räume nahe dem S-Bahnhof Prenzlauer Allee gekündigt worden.
"Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen."
In jedem Winter erfrieren in Europa wohnungslose Menschen. Sie leben auf der Straße, in Abrisshäusern und übernachten im Freien, unter Brücken, auf Parkbänken, in Hauseingängen,Kanalschächten, U-Bahn-Tunneln. Bei Kälte und Feuchtigkeit, Frost und Regen sind sie auf Hilfsangebote angewiesen, doch diese sind vielfach nicht ausreichend.
Ein drohender Kälte- oder Erfrierungstod von wohnungslosen Menschen ist ein Angriff auf die Grundrechte auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Es ist die Aufgabe der Gesellschaft und des Staates, sich zur Abwehr der drohenden Lebensgefahr schützend vor diese Menschen zu stellen und geeignete Hilfsmaßnahmen zu ergreifen, zu denen die Betroffenen aus eigener Kraft nicht in der Lage sind.
Das Armutsnetzwerk e.V., das sich als Stimme der von Armut und Obdachlosigkeit Betroffenen2012 gegründet hat, bittet alle Menschen in Deutschland und darüber hinaus auf, die Augen vor dieser Notlage einer zunehmenden Zahl von Wohnungslosen nicht zu verschließen. Insbesondere ruft es die Zivilgesellschaft in Deutschland dazu auf, auf allen Formen von sozialer Diskriminierung zu verzichten.
Stehen Sie nicht abseits, wenn Menschen in Ihrer Umgebung in existentielle Not geraten, sondern engagieren Sie sich in gesellschaftlichen Initiativen oder kommunalen Einrichtungen (Tagestreffs, Kirchen, Sozialverbände usw.).
Das Armutsnetzwerk gibt Betroffenen Mitwirkungsmöglichkeiten, strebt aber nicht an, an Stelle der Betroffenen zu sprechen oder zu handeln sondern gemeinsam mit den Betroffenen. Die Unterstützer des Armutsnetzwerk möchten auf die gesellschaftlichen Probleme aufmerksam machen.
Das Armutsnetzwerk will dazu beitragen, ein Bewusstsein für die vielfältigen Fragen und Probleme in der Gesellschaft zu schaffen, die Obdachlose und Menschen ohne Wohnung betreffen. Vor der wachsenden Zahl jugendlicher Wohnungsloser verschließen die gesellschaftlichen Einrichtungen oft ihre Augen. Soforthilfe kann nur ein allererster Schritt der Menschlichkeit sein, weitere müssen folgen. Wir meinen, daß statt nutzloser Diskussionen die praktische Hilfe am Anfang stehen muss, wenn die soziale Integration von Obdachlosen längerfristig gelingen soll. Dazu müssen viele Menschen nach ihren Fähigkeiten aktiv werden, statt am Rande in der Rolle des passiven Zuschauers zu verharren.
(Quelle Handreichung "Den Kältetod von Wohnungslosen verhindern! BAGW)
Armutsnetzwerk e.V.
www.armutsnetzwerk.de
Presserechtlich Verantwortlicher:
Jürgen Schneider Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Presse-Meldung
FÖRDERPREISE 2013
der IKE UND BERTHOLD ROLAND-STIFTUNG
für den Brückeladen Berlin und die Obdachlosen-Uni Berlin
Die Preise werden in diesem Jahr an den Brückeladen Berlin unter der Leitung von Sabine Hahn, dotiert mit 1.500 Euro,und an die Obdachlosen-Uni Berlin unter der Leitung von Maik Eimertenbrink, dotiert mit 1.000 Euro, vergeben, für die herausragende sozial-gesellschaftliche Tätigkeit dieser Berliner Institutionen.
Die feierliche Verleihung findet am 1. November 2013 in Berlin für geladene Gäste statt.
Vorherige Preisträger waren die Lebenshilfe e.V. Friedrichshafen (2009), die Intensivstation des Klinikums Ludwigshafen (2010), die Selbsthilfegruppe Analphabeten Ludwigshafen und der Förderverein der Ludwig Guttmann Schule für Körperbehinderte Karlsbad-Langensteinbach (2011) und das Hospiz Elias Ludwigshafen (2012).
Ike und Berthold
Roland-Stiftung
Sitz der Stiftung: 68165 Mannheim, Spinozastr. 16
Geschäftsführung: Oliver Roland
Tel. 0621 - 41 57 16, Fax 0621 - 41 78 88
Bankverbindung: HypoVereinsbank Ludwigshafen (BLZ 54 52 01 94), Kto.-Nr. 38 98 46 724