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Informationen

Für Wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen

Archiv 2012

Weg von der Straße

Ungarns Rechtskonservative wollen Obdachlosen in Asyle zwangseinweisen und so vor Kälte schützen. Kritiker nennen das Heuchelei.An Pathos mangelt es auf beiden Seiten nicht. „Wir sind Menschen“, steht auf den Transparenten einer Organisation mit dem Namen „Die Stadt gehört allen“. Ihre Mitglieder demonstrieren gegen das, was sie Kriminalisierung der Armut nennen. Mit einer Verfassungsänderung vor zwei Wochen hat Ungarns rechte Parlamentsmehrheit das „Wohnen im Freien“ – und damit die Obdachlosigkeit – wieder unter Strafe gestellt. Das Gesetz sei Teil seines „Kampfes gegen die Kälte“ behauptet ebenso pathetisch Regierungschef Viktor Orban. Das soll heißen: Die Wohnungslosen sollen in die Notasyle gehen. Dort will nämlich ein Teil von ihnen partout nicht hin. Und da wird der Staat aktiv und zwingt sie quasi zu ihrem Glück.In Ungarn sind unter der rechtskonservativen Regierung von Premierminister Orban einige Gesetze verabschiedet worden, die nicht nur international sondern auch im Land heftigen Streit und Unmut ausgelöst haben. Doch kein Gesetz legt die ideologischen Trennlinie so klar offen und spaltet die Gesellschaft, wie das Verbot des Wohnens im Freien. In keiner anderen Frage können sich die Anhänger der rechten Fidesz-Partei so wirksam – nach Ansicht ihrer Kritiker: scheinheilig – als „mitfühlende Konservative“ von ihrem Lieblingsgegner, den „kaltherzigen Liberalen“, absetzen.Obdachlose sind in Budapest allgegenwärtig. Die Geschäfte im Zentrum verschließen ihre Eingänge abends mit Scherengittern gegen den Bürgersteig, damit dort niemand im Schlafsack oder mit Pappen und alten Zeitungen zugedeckt und von seinen paar Habseligkeiten umgeben kampiert. Morgens schleichen Leute mit diesen Pappen und Zeitungsstapeln unter dem Arm durch die Stadt. Niemand weiß, wo sie geschlafen haben. In einer besonders kalten Nacht vor einigen Jahren wurden in Budapest rund 3 000 Obdachlose gezählt, die draußen kampierten.Um die 70 bis 80 Kältetote hat die Stadt in jedem der letzten Jahre verzeichnet, von denen allerdings nicht alle obdachlos waren. Etwa die Hälfte der Budapester Obdachlosen kommt nach einer Untersuchung aus dem ländlichen, verarmten Osten des Landes. Sie sind im Durchschnitt 46 Jahre alt. Jeder fünfte ist zwischen 18 und 25. Ein Viertel sind angeblich Roma.

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Werder-für-Berber-Cup

Zum ersten mal fand in Bremen der Werder-für-Berber-Cup statt. Am 1.Oktober luden Werder Bremen und die Innere Mission Bremen zu einem Fußballturnier für Obdachlose und Einrichtungen im Nordwesten der Republik für Wohnungslose ein.

Das Turnier gehört zu dem seit 2009 bestehenden Projekt des Freiwilligenprogramms "Werder goes Ehrenamt" in Kooperation mit der Inneren Mission Bremen zum Thema Integration.

Das Turnier fand auf den Kunstrasen der Trainigsplätze 14 und 14a statt.

7 Mannschaften aus Bremen,Hannover,Gifhorn,Delmenhorst,Verden-Rotenburg,Nienburg und Papenburg fanden sich dazu ein.

Es wurde auf 2 Plätzen gespielt und jeder mußte gegen jeden Spielen.

Ein Spiel dauerte 2 x 7 Minuten

Das besondere was sofort auffiel ,war das jeder Mannschaft einen ehrenamtlichen Betreuer von den Organisatoren zur Seite gestellt bekommen hatte. Eine gute Idee fand ich,dadurch wußte man sofort,falls große oder kleine probleme auftauchten,wohin man sich erstmal hinwenden kann. Es wurde dann mit viel Fun und teilweise viel Ehrgeiz gespielt. Die Teilnehmer gaben sich auch viel Mühe das dieses Turnier Fair über die Bühne ging. Die Atmosphäre war wunderbar und es gab eigentlich keine groben Fouls oder Ausraster,was bei Fußballturnieren auch nicht sooft vorkommt. Da muß man alle Mannschaften die da waren ein großes Lob entgegenbringen.

Für das Leibliche Wohl der Spieler, Betreuer und Ehrenamtlichen war gesorgt. es gab eine Imbissbude,gute Wurst und Pommes,Obst,Joghurt,Kaffee und kalte Getränke.

Beginn war um  10.30 Uhr  und es endete um 14:00 Uhr..

Das Turnier hatte folgendes Ergebnis:

1. 1. FC Werkheim Hannover
2. Dirty Devils Gifhorn
3. Gut Daulsberg Delmenhorst
4. Jakobushaus Bremen
5. Straßenfeger Verden-Rotenburg
6. Herberge 1904 Nienburg
7. Arche 99 Papenburg

Natürlich gab es dann auch noch die Siegerehrung.

Klaus-Dieter Fischer, Präsident von Werder Bremen, nahm sich dankenswerterweise Zeit die Teilnehmenden Mannschaften mit Medaillen,Urkunden,Pokale und Souveniers auszuzeichnen.

Herr Fischer betonte nochmal das Werder Bremen gerne das Turnier mit ausgerichtet hat und das es hier keine Verlierer Gibt. Als Er fragte nach ob nächstes Jahr nochmal so ein Turnier stattfinden sollte,  war eine große Freude herauszuhören das alle gerne nochmal wieder nach Bremen kommen würden. Diese Veranstaltung war sehr gelungen. Werder Bremen war auch mit Werder TV vor Ort. Es sollte öfters, über solche für die Menschen,wichtige Veranstaltungen berichtet werden. Egal wo sie stattfinden. Die Teilnehmer fuhren nach der Veranstaltung positiv gestimmt, wieder aus Bremen fort.

Wie traumatisierte Menschen ohne Zuhause eine neue Perspektive entdecken können – Alltag in der Wohnungslosenhilfe

Bilder im Kopf! Frank Kruse und Horst Frey wissen genau, warum sie für Wohnungslose so wichtig sind: Erinnerungen an glückliche Tage einer Ehe oder an Zufriedenheit in einem längst verlorenen Job können wie Wegweiser wirken und Menschen ohne Hoffnung den Weg zurück in die Gesellschaft zeigen.Schritt für Schritt helfen ihnen die Mitarbeiter der Wohnungslosenhilfe in der Diakonie Freistatt dabei. Dienstag, 10. Januar: 15 Neuankömmlinge hat Horst Frey, der Leiter der Clearingstelle, heute in Empfang genommen. Menschen, für die das Leben auf der Straße zur Normalität, zum grauen Alltag geworden ist , und die trotz aller Widrigkeiten und Scham genau dorthin zurückkehren wollen: "Viele kommen nur für kurze Zeit, um zu essen, sich zu waschen oder zum Arzt zu gehen. Zum Überleben halt", sagt Frey. Aussteigen, sich eine neue Perspektive schaffen: „Das ist viel zu komplex für sie“, beschreibt Frank Kruse diese Gruppe Wohnungsloser , und kennt genauso andere, die mit ihren Bildern im Kopf die Kehrtwende einschlagen: Zurück in die Gesellschaft, zurück in einen "normalen“ Alltag mit einem Zuhause, einem geregelten Tagesablauf und vor allem mit Werten. "Die haben sie noch. Aber sie haben sie während des Lebens auf der Straße verlernt“, weiß Frank Kruse. Etwa die Hälfte dieser Wohnungslosen, so schätzt der Bereichsleiter, „hat einfach Pech gehabt!“ Die meisten hat eine Scheidung aus der Bahn geworfen. Sie haben ihre Familie, ihr Zuhause und ihre Zukunft verloren. Fast ebenso vielen hat Arbeitslosigkeit die Lebensperspektive genommen.

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Winterhilfe - "Hinschauen statt abwenden"

Aufruf bitte hier unterzeichnen.

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Liste der Unterzeichner:

   
Prof. Dr. Susanne Gerull Berlin Alice Salomon Hochschule Berlin
Schwester Monica Lewis Dinklage  
Klaus Dieter Gleitze Hannover  
Birte Flessenkämper Hamburg  
Michaela Hofmann Köln stellvertretende Sprecherin der NAK
Ronald Rinaldo Nienburg (Weser) Geschäftsführer Herbergsverein
Verein Baku Österreich  
Karin Niekamp Osterode  
Susanne Wendland Bremen MdBB Fraktion B'90/Die Grünen in der Bremischen Bürgerschaft
Luise Molling Berlin HFU
Dr. Stefan Schneider Berlin Eisop
Rainer Krebs Brandenburg GEBEWO Soziale- Dienste- Brandenburg gGmbh
Hartmut Bröcker Düsseldorf Fachverband Gefährdetenhilfe
Angelika Wenzel Berlin  
Jan Markowsky Berlin Unter Druck-Kultur von der Straße e.V.
Susanne Larsen  Berlin  Märkisches Sozial und Bildungswerk e.V.
Ekkerhard Hayner  Berlin  GEBEWO Soziale-Dienste-Berlin gGmbh
Benita v. Davier  Berlin  Interkulturelle Wohnhilfen e. V.
Jürgen Mark  Berlin  Caritas Notübernachtung
Gertrud Tigges  Dorsten  
Christian Fender  Berlin  
Dr. Stefan Padberg  Bonn  Universität Koblenz
Helmut Mencke  Berlin  Freunde alter Menschen e.V
Jürgen Putze-Denz  Berlin  Plattengruppe Köpenick
Jens Kohlmeier  Berlin  Haus Grabbeallee
Maria Hassemer-Kraus  Stuttgart  Zentrale Frauenberatung
Elfriede Bräuning  Berlin  Beratungsstelle für Wohnungslose
Maria Stehle  Freiburg  Diakonieverein Freiburg
Zentrale Frauenberatung Stuttgart  
Annette Metzdorf  Oberursel  
Norbert Brandt  Edewecht Armustnetzwerk
Hermann Pfahler  Berlin  Landesarmutskonferenz Berlin
Henning Brunner  Rosenheim  Diakonisches Werk Rosenheim
Christiane Wieczorek  Berlin  Straßenseiten der Themenblog zur Obdachlosenhilfe in Berlin
Roland Saurer  Schramberg  LAK Baden Württemberg,BBI und LAG Baden Württemberg
Jens Brill  Berlin  vav Hohenschönhausen e.V.
Friederike Menke  Berlin  Studentin an der EHB
Wolf Hinsching  Berlin  stellvertr. Vorsitzender Freunde alter Menschen e.V.
Michael Schmid  Peiting  Herzogsägmühle
Ursula Heine Berlin  Freunde alter Menschen e.V.
r.Wener Franke  Berlin  Armutsnetzwerk
Klaus Pawletko  Berlin  Freunde alter Menschen e.V.
Stefanie Kues  Beverungen  
Frank Kruse  Freistatt  Stiftung Bethel Wohnungslosenhilfe Freistatt
Hartmut Heidt  Berlin  Lukas-Gemeinde/Wohnhilfe Pflügerstraße
BAGW  Bielefeld  Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V.
Karen Holzinger  Berlin  Berliner Stadtmission
Ingo Bullermann  Berlin  Neue Chance gGmbh
Eva Berns  Berlin  Berliner Stadtmission
Christa Norek  Berlin  Berliner Stadtmission Wohnheim Pankow
Christoph Belling  Berlin  Berliner Stadtmission
Caritas Niedersachsen  NDS  3 Diözesanverbände Hildesheim,Osnabrück und Landescaritasverband Oldenburg
Dagmar von Lucke  Berlin  Caritasverband Berlin
Anne Bieberstein  Berlin  Verein alter Menschen e.V.
Michael Schulz  Friesenheim  
Lore Wittrock  Papenburg  SKFM Papenburg
Reiner Wuhrer  Baindt  
Gerd Kellert  Berlin  Berliner Stadtmission Notübernachtung
Marion Houben  Viersen  
Petra Sewald  Coesfeld  
Vera Seeg  Ludwigshafen  
Marie Nohn  Mannheim  
Angela Siebert  Bad Sachsa  
Dr. Christoph Künkel  Hannover  Direktor des Diakonischen Werkes der Landeskirche Hannovers
Melanie Hartung  Köln  
Rolf Bünger  Köln  
Elisabeth Bramuglia  Göppingen  
Anna-Maria Klinger  Hannover  
Sven Weniger  Hamburg  
Friedericke Beckendorf  Hannover  
Brigitte Knauf  München  
Ilona Alice Bühring  Burgdorf  
Petra Wilhelmy  Bad Feilnbach  TuWat Rosenheim
Mareike Kleen  Wiesmoor  
Andreas Priesner Hameln  
Sabine Schmidell  Altdorf  
WLH Ebersberg  Ebersberg  Wohnungslosenhilfe Ebersberg
Melis Aksoy  Ulm  
Dipl. Audioing. Johannes Hoppe Chemnitz  Tonstudio
Astrid Waller St. Wendel  
Günter Schäfer Wehretal  M.U.T. Eschweger-Erwerbsloseninitiative ElaN Nordhessen
Thomas Schramm Heidelberg  
Ulrike Leucht-Kliefken Berlin GEBEWO -Sozialdienste Berlin, Ambulante Dienste
Sylea Odoni Olfen  
Hella Iseler-Rönpagel Einbeck  
BIWN Rheda-Wiedenbrück Beratungstelle in Wohnungsnotfällen
Cyntia Kruse Müllheim Wohnungslosenhilfe Müllheim
Robert Trettin Berlin Concept sozial e.V.
Herr Karsten Müller Leipzig  
Johann Leis Karlsruhe Kinderhilfe 24.com
Frau Sigrid Hofmann Dresden  
Eva Maria Kohl Berlin GEBEWO Soziale Dienste
Prof.Dr. Eckhard Rohrmann Marburg Philipps Universität Insitut für Erziehungswissenschaften
Paul Horn Heidelberg Fachberatung für Wohnungslose
Volker Gath Hofheim(Taunus)  
Carolin Kumlehn Vechta  
Stefan Hans Juntke Berlin  
Sabine Paul Nandlstadt  
Kurt Reuter Bad Oldesloe  
Liz Burkart Offenbach  
Dr.med Eckhard Gebert Berlin  
Thorsten Schneider Berlin  
Simone Birkelbach Werneuchen  
Rebecca Egeling Stuttgart  
Norbert Koczorski Artist
Ferdinand Meier Wolfenbüttel  
Gaby Bucheister Sickte  
Susanne Gerlach-Wewers Braunschweig  
Hannes Rischl Jennersdorf  
Ina Nikol Freiburg  
Klaus Thiele Düsseldorf Tagesstätte Shelter
Margit Marion Mädel Höxter Soziales Zentrum Höxter e.V.
Anne Florin Köln  
Steffen Hannemann Thailand o.f.w. Ausland
Kerstin Schreiber Rheinsberg  
Tammo Breuner Holzminden Erzieher im Haus im Wind
Christian-Dieter Wilm Braunschweig  
M.Poljak Nürnberg  
     

 

Wohnungslose Frauen

 Dr. Carla Wesselmann, Dipl. Sozialarbeiterin mit langjähriger Erfahrung mit wohnungslosen Frauen und Frauen in Wohnungsnot sagt: „ich habe viele starke Frauen am Ende ihres langen Leidensweges kennengelernt. Keine von ihnen hat sich je träumen lassen in solch eine Lebenslage zu geraten. Wie gut wäre es für sie gewesen, sie hätten sich früher mit ihrer Not offenbaren und Hilfe erhalten können. Hilfe, die ihren jeweiligen individuellen Wünschen entspricht.“

Den meisten Frauen waren mögliche Hilfeangebote nicht bekannt. Oder die Scham, diese zu nutzen, war zu groß. Oder diese Hilfeangebote entsprachen schlicht nicht ihren Vorstellungen.

So sollen hier erste Informationen gegeben werden, wie Frauen in diese Lebenslage hinein gelangen können. Denn wohnungslose Frauen bzw. Frauen ohne Wohnung leben oft uner-kannt und unsichtbar mitten unter uns.

Sie sind unterschiedlichen Alters und Herkunft. Junge Frauen flüchten oft vor häuslichen (Gewalt) Konflikten, andere werden zum 18. Geburtstag aus Unterstützungsmaßnahmen der Jugendhilfe entlassen. Andere junge Frauen kommen aus osteuropäischen Ländern und gelangen hier an sie ausnutzende Männer und finden sich oft ungewollt in der Prostitution wieder. Teils arbeiten die Frauen mit aber auch ohne Migrationshintergrund über Jahrzehnte gegen Kost/Logis und Lohn im Hotel- und Gaststättengewerbe; nicht selten auch als Saisonkräfte. Kommt es hierbei zu Konflikten mit dem Arbeitgeber oder die Gesundheit spielt plötzlich nicht mehr mit, kann diese Arbeit und die daran gebundene Unterkunft schnell verloren gehen. Finden die Frauen dann keinen Unterschlupf bei Freunden oder Bekannten, können sie schnell auf der Straße landen. Andere haben eine sehr gute Ausbildung oder auch Studium absolviert. Jahrzehntelang waren sie berufstätig, einige von ihnen stemmten dabei auch erfolgreich die Doppelbelastung Beruf und Familie. Diese äußerliche Stabilität kann nun aber im Falle des Auflösungsprozesses der Ehe / Familie ins Wanken geraten. Kommen weitere schwierige Ereignisse, wie Arbeitsplatzverlust oder/und Krankheit hinzu, verschlechtern sich die finanziellen Verhältnisse. Prozesse der Ver- und Überschuldung können bis in die Insolvenz führen. Nicht selten wurden auch Bürgschaften für Partner übernommen.

Bis zu 90 % haben in ihren Herkunftsfamilien oder/ und in ihren Beziehungen Erfahrungen mit Gewalt gemacht (vgl. Enders-Dragässer et.al. 2000). Häusliche Gewalt in Form von Schlägen, sexueller Missbrauch, Vergewaltigung Demütigungen und Beschimpfungen jedweder Art ertragen die meisten von ihnen über lange Zeit. Sie sprechen mit keinem darüber, sie versuchen keinem zur Last zu fallen. Sie suchen sich selbst zu helfen. Dies betrifft vor allem Frauen mit Kindern. Denn sie haben zu allem Stress und Scham noch die Angst, ihre Kinder zu verlieren, wenn ihre Not bis hin zur Wohnungslosigkeit bekannt wird.

Frauen finden Mittel und Wege zu überleben. Manche lassen sich Tabletten verschreiben, andere beginnen sich mit Drogen Ruhe zu verschaffen. Doch dies hilft ihnen nicht auf Dauer. Vielmehr gelangen sie auf diese Weise in einen fatalen Teufelskreislauf von Abhängigkeit. Andere von ihnen fühlen sich verfolgt von ihnen Böse wollenden Stimmen und Geistern. Für diese Frauen, die dann schnell als „Verrückte“ abgestempelt werden, ist es mitunter besonders schwierig, sich auf reale Kontakte einzulassen.

Was alle Frauen vor allem brauchen sind Frauen bzw. Menschen, zu denen sie allmählich Vertrauen entwickeln können, die ihnen bei einer Tasse Kaffee/Tee nur „verständnisvoll und nicht urteilend“ zuhören. Sehr wichtig ist es, die Frauen ernst nehmen. Und mit ihnen gemeinsam ganz behutsam zu überlegen, was sie sich kurzfristig  an weiteren Hilfen wünschen und vorstellen können. So kann eine erste Basis des Vertrauens aufgebaut werden und daran können weitere Hilfen anknüpfen.

Es gibt dabei keine allgemeingültigen Patentrezepte. Denn jede wohnungslose Frau hat ihre individuelle Geschichte und Vorstellungen, wie sie weiter leben möchte. Ihnen hilft aber das Wissen zu verbreiten, wie Frauen in Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit hineingelangen können. Erfahrungen der Gewalt und traumatische Erlebnisse in ihrer Kindheit/Jugend oder auch später spielen oft eine wichtige Rolle. Sie hinterlassen ihre Spuren. So sind manche Frauen während der ersten Kontakte zunächst sehr misstrauisch, teils unnahbar und widersprüchlich im Handeln. Sie brauchen viel Zeit und diejenigen, die ihnen Hilfe anbieten, viel Geduld und Respekt. So kann der Beginn eines Hilfeprozesses, wie immer dieser im Einzelfall aussieht, gelingen.