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Informationen

Für Wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen

Meldungen

Saisonende: Kältehilfe zieht Bilanz

Mit dem Beginn des Frühlings schließen viele Notunterkünfte für Obdachlose. Trotz des milden Winters waren alle Kapaitäten der Kältehilfe vollständig ausgelastet. So kalt war er ja eigentlich gar nicht, der Winter, denken wir. Für jene, die kein Dach über dem Kopf haben, waren die milden Wintertemperaturen jedoch kühl genug, um die Angebote der Berliner Kältehilfe in Anspruch zu nehmen. Vom 1. November 2013 bis zum 31. März 2014 lief die Saison, jetzt zieht das Netzwerk besorgniserregende Bilanz.13 Nachtcafés und 16 Notübernachtungen gibt es in Berlin, mit 73 Schlafplätzen zählt die Notübernachtung an der Franklinstraße zu den großen Anlaufstellen für Wohnungslose. Insgesamt wurden in Berlin während der Saison knapp 73.000 Übernachtungen verzeichnet - die Auslastung der Nothilfeangebote liegt damit bei über 100%, trotz der eher milden Temperaturen. Auch im Gegensatz zum Vorjahr wird eine Steigerung verzeichnet.

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Schutz vor Kälte in Bus und Bahn

Ab sofort und zunächst bis Ende Februar 2014 dürfen sich wohnungslose Menschen bei weiter anhaltender Kälte in Bahnen und Bussen der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) während der Fahrt aufwärmen.Die BSAG versteht dies als Zeichen aller ihrer Fahrgäste und des Unternehmens an die Menschen in Not, dass man ihnen auf diese Weise gemeinsam beisteht. Die ausgesprochen gute Resonanz im Kreise der Fahrgäste in den beiden vergangenen Jahren, als diese Aktion zum ersten Male durchgeführt worden ist, und natürlich die Tatsache, dass sehr viele Menschen, die ohne Wohnung sind, dieses Angebot genutzt haben, hat der BSAG die Entscheidung leicht gemacht.

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Sommergrüße und Wünsche aus der Bahnhofsmission Zoo

Das war gut eben, ein Kaffee zum Feierabend im Cafe Manstein am Lietzensee. Seele baumeln lassen, das taten viele, bei immerhin 20 Grad in der Abendsonne.
Die Wetterprognosen für die nächsten Tage übertreffen und überschlagen sich, 25 Grad zur Mitte der der Woche, über 30 Grad zum Wochenende.
Alle sind happy, alle wollen raus, raus an die Sonne.
Alle?

2000 – 4000 Menschen, niemand vermag das richtig einzuschätzen, leben in Berlin auf der Straße, übernachten im Freien, jede Nacht. Im Winter stehen ihnen ca. 500 Notübernachtungsplätze zur Verfügung, im Sommer ca. 100. Wie hat man sich das vorzustellen? Campen am See, Urlaub, Müßiggang, relaxt in der Sonne sitzen, kein Alltagsstress? Ich würde es den Wohnungslosen gönnen, die Wirklichkeit ist aber eine andere: Überlebenskampf, Stress, Bedrohungen, Mängel, Angst, Hoffnungslosigkeit, Krankheit, Ausgrenzung, Tod, vieles mehr. Ich beschreibe hier nicht die Sonnenseiten des Lebens.
Stirbt ein wohnungsloser Mensch im Winter an den Folgen der Kälte, so erlangt er Ruhm als sogenannter Kältetoter, im Sommer wird das Sterben ausgeblendet, niemand nimmt Notiz davon. Es fehlt an allen Ecken und Kanten: Bekleidung, Essensspenden, Geld für Hilfen, Schlafsäcken oder zumindest Decken.

Heute früh fuhr ich mit dem Roller zur Arbeit zur Bahnhofsmission Zoo. Ich wohne nur ein paar Minuten entfernt, habe also einen kurzen Weg. Es war Sch…kalt – und zwar um 8.00. Ich versuche mir dann oft vorzustellen, wie wohl die letzte Nacht für Menschen war, die im Tiergarten genächtigt haben, unzureichend bekleidet, ohne gemütliches Bett, ohne eine wärmende Decke. Meine Fantasie kommt der Wirklichkeit dann vermutlich nur unzulänglich nahe, Sie werden meine Einschätzung aber teilen, das ist dann weder gemütlich noch romantisch. Nicht selten ist das gefährlich. Leicht erlangt man eine Erkältung, kann diese dann auch nicht entsprechend auskurieren, es folgt eine Lungenentzündung. Grundsätzlich bedenklich, aber das kriegt man schon hin, Sie oder ich, wir – mit Wohnung und guter Versorgung und netten Menschen, die uns dann beistehen. Für Kalle, Kathie, Bernadette und Ronny ist das aber lebensbedrohlich.

Hilfsorganisationen, der Senat, Medien konzentrieren ihre Hilfen auf die Wintermonate. Prima und wirklich danke! Bei jährlichen Steigerungsraten der Wohnungslosenzahlen von 10-15% gibt es in den letzten 10 Jahren aber kaum Erhöhungen der Hilfsangebote in den Sommermonaten, nein, seit 10 Jahren wird nicht gekürzt, das moderate Wort heißt Abschmelzen. Was aber zunahm, waren die Hilfen der Bürger, Ihr Mitfühlen, Ihre Tatkraft. Enorm – auch hierfür danke!!!

Jedes Jahr um die 4000 Schlafsäcke, die schützen, zu erhalten, ist schwer, das Thema ist etwas abgenudelt, nicht aber die Notlagen. Zum Teil erhalten wir in der Bahnhofsmission Zoo diese aus Australien, Athen, Liechtenstein und dem gesamten Bundesgebiet.
Überwiegend aber aus Berlin.
Auch in diesem Jahr, eben auch speziell im Sommer ist bitte erneut Ihre Hilfe, Unterstützung gefragt, wir, unsere Gäste, vertrauen darauf.
Haben Sie keinen gebrauchten Schlafsack, ist Ihre Fantasie gefragt, fragen Sie bitte Tante Uschi, Ihre Nachbarn, Ihre Arbeitskollegen.
Bilden Sie Netzwerke.
Helfen macht glücklich – probieren Sie es aus.

Wir sehen uns in der Bahnhofsmission Zoo – herzlichst – Dieter Puhl

Sozialministerium kündigt Unterstützung an

Das Sozialministerium kündigte an, Wohnungslose stärker zu unterstützen. Wohlfahrtsverbände werteten dies als richtigen ersten Schritt. Das Hauptproblem sei jedoch die allgemeine Wohnungsnot.Das Sozialministerium nimmt die Nöte von Wohnungslosen stärker in den Blick. Mit 1,7 Millionen Euro soll der Ausbau von vier Einrichtungen unterstützt werden, kündigte Sozialministerin Katrin Altpeter (SPD) am Donnerstag in Stuttgart an. Wohlfahrtsverbände werteten dies als richtigen ersten Schritt. Das Hauptproblem sei jedoch die allgemeine Wohnungsnot. Das Land müsse deshalb dringend den sozialen Wohnungsbau vorantreiben. Nach einer Erhebung der Liga der freien Wohlfahrtsverbände leben im Südwesten etwa 10 000 Wohnungslose.Vor allem in Ballungsräumen gebe es kaum noch bezahlbaren Wohnraum, sagte der Referent für Wohnungslosenhilfe im Diakonischen Werk Baden, Hubert Ochs. "Das verengt die Möglichkeiten der Hilfen enorm." Ziel sei, den von Wohnungslosigkeit Betroffenen schnell wieder eine Bleibe zu verschaffen. Dies scheitere oft auch an Vermietern, die nach Sicherheiten verlangten. Inzwischen müssten die Verbände immer häufiger als Mieter auftreten. "In Freiburg etwa hat die Heilsarmee ganze Häuser angemietet, um die Betroffenen zu versorgen."
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