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Informationen

Für Wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen

Meldungen

Hotelier scheitert mit Klage gegen Notschlafstelle

In der Nähe des Kölner Hauptbahnhofs hat die Stadt eine Notschlafstelle für Obdachlose eingerichtet. Ein Hotelier hatte dagegen geklagt, da die Stelle sein Geschäft beeinträchtigen würde. Das Verwaltungsgericht hat die Klage nun abgewiesen. Ein Kölner Hotelier ist mit seinem Versuch gescheitert, eine Notschlafstelle für Obdachlose in seiner Nachbarschaft gerichtlich verbieten zu lassen. Das Verwaltungsgericht teilte am Mittwoch mit, dass der Eilantrag des Hoteliers abgelehnt wurde. Der Unternehmer hatte die von der Stadt eingerichtete Unterkunft in der Brandenburger Straße in der Nähe des Hauptbahnhofs verhindern wollen, weil sie sein Geschäft beeinträchtige.

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Im Winter 2012 / 2013 bisher mindestens fünf wohnungslose Menschen erfroren, sechs weitere Verdachtsfälle

PRESSEMITTEILUNG

Im Winter 2012 / 2013 bisher mindestens fünf wohnungslose Menschen erfroren, sechs weitere Verdachtsfälle

Bielefeld, 27.03.2013. Nach Kenntnis der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. (BAG W), dem bundesweiten Dachverband der Wohnungslosenhilfe in Deutschland, sind im Winter 2012 / 2013 bisher mindestens fünf wohnungslose Menschen erfroren. Darüber hinaus gibt es sechs weitere Tote, deren Todesumstände sich teilweise nicht vollständig aufklären lassen, dennoch erachten wir die Veröffentlichung dieser Fälle für geboten, um die notwendige Prävention anzumahnen

Die Kältetoten im Winter 2012 / 2013:

  1. Rostock, 01.11.2012: ein 54-jähriger wohnungsloser Mann, nachts in einem öffentlichen Park
  2. Rüsselsheim, 09.12.2012: ein 38-jähriger wohnungsloser Mann, nachts in seinem Schlafsack unweit einer Notunterkunft für Wohnungslose
  3. Köln, Januar 2013: ein wohnungsloser Mann, nachts an der Deutzer Brücke
  4. Köln, 24.03.2013: ein 56-jähriger wohnungsloser Mann, nachts am Hauptbahnhof; seine 53-jährige Begleiterin wird stark unterkühlt ins Krankenhaus eingeliefert
  5. Alfeld (Nds), ca. 24. – 26.03.2013: ein 66-jähriger wohnungsloser Mann, in einem Waldstück, in Decken gehüllt

Bei den nachfolgend benannten Opfern sind die Todesumstände bzw. die Lebenslage nicht vollständig geklärt:

  1. Berlin, 01.12.2013: Ein unbekannter, mutmaßlich wohnungsloser Mann, zwischen 50 und 65 Jahre alt, wird in Berlin-Mitte am Reichstagsufer tot aufgefunden, vermutlich unter Kälteeinwirkung verstorben
  2. Althüttendorf (Brandenburg), 09.12.2012: ein afrikanischer Flüchtling erfriert in einem leeren Schuppen auf einem Bahnhofsgelände
  3. und 9.  Berlin, 16.03.2013: zwei Rumänen, 36 und 42 Jahre alt, werden tot in einem leerstehenden Plattenbau in Hohenschönhausen aufgefunden, vermutlich nachts unter Kälteeinwirkung verstorben
  4. Anfang Dezember in Hamburg-Wandsbek: eine wohnungslose Frau aus Polen erstickt und verbrennt in einem Wohnmobil, nachdem sie sich nachts ein Feuer angezündet hatte, um sich zu wärmen

11.Köln, März 2013: In einem Waldgebiet in Bocklemünd wird eine verweste männliche Leiche bei einem provisorischen Lager aufgefunden, vermutlich unter Kälteeinwirkung im Laufe des Winters verstorben

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Nach Kenntnis der BAG Wohnungslosenhilfe sind damit seit 1991 mindestens 279 Wohnungslose unter Kälteeinwirkung verstorben. Sie erfroren im Freien, unter Brücken, auf Parkbänken, in Hauseingängen, in Abrisshäusern, in scheinbar sicheren Gartenlauben und sonstigen Unterständen.

Besonders betroffen sind die ca. 22.000 Wohnungslosen, die ganz ohne Unterkunft auf der Straße leben. Jede Kommune in Deutschland muss Wohnungslose unterbringen. Städte und Gemeinden verstoßen gegen ihre Amtspflichten, wenn sie nicht rechtzeitig Notunterkünfte bereitstellen oder verschaffen.

Die BAG Wohnungslosenhilfe bekräftigt deswegen ihre Appelle und Forderungen an die Kommunen:

-       Streetwork und andere Formen aufsuchender Arbeit aus- oder aufbauen, um vom Kältetod bedrohte Wohnungslose auf der Straße aufsuchen zu können

-       Notrufnummern einrichten bzw. die 110 propagieren, damit Bürger gefährdete Menschen melden können

-       Keine menschenunwürdigen Asyle, sondern Ermöglichung eines Mindestmaßes an Privatsphäre und Selbstbestimmung

-       Schutz und Sicherheit vor Diebstahl und Gewalt in den Unterkünften gewährleisten

-       Für wohnungslose Frauen muss es die Möglichkeit einer separaten und sicheren Unterbringung geben

-       Dezentrale Unterbringungsmöglichkeiten für kleinere Gruppen von Wohnungslosen (auch mit Hunden)

-       Großzügige Öffnungszeiten der Unterkünfte, d. h. auch tagsüber und nachts

-       Keine Befristung des Aufenthaltes auf wenige Tage pro Monat

-       Öffnung von U-Bahnstationen, Bahnhöfen und anderen geeigneten öffentlichen Gebäuden

-       Ausreichend viele niedrigschwellige Tagesaufenthalte

-       Notfalls zusätzliche Anmietung von geeigneten Räumlichkeiten, bspw. leerstehenden Gewerbeimmobilien, die beheizbar sind und über sanitäre Einrichtungen verfügen

An die Bürger und Bürgerinnen appelliert die BAG Wohnungslosenhilfe e.V. eindringlich:

„Seien Sie aufmerksam! Wenn Sie wohnungslose Menschen sehen, die hilflos oder in einer Notsituation sind, setzen Sie die Polizei in Kenntnis, wählen Sie den Notruf 110! Alarmieren Sie bei akuter gesundheitlicher Gefährdung den Rettungsdienst 112!“

 

 

Bei Rückfragen steht Ihnen zur Verfügung:

Werena Rosenke, stellv. Geschäftsführerin BAG Wohnungslosenhilfe, Leitung Presse/ÖA,

Tel: (0521)14396-11, Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Immer mehr Frauen und Jugendliche sind obdachlos

Obdachlos werden im Landkreis Ravensburg immer mehr Menschen, Tendenz steigend. Die Zahlen sind (auch landesweit) vor allem im Bereich der unter 25-Jährigen, der Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund bedenklich. Für viele ist in Ravensburg die letzte Anlaufstelle der Württemberger-Hof (WH), der zum Dornahof gehört. „Mittlerweile sind rund 25 Prozent derer, die keine Wohnung haben, unter 25 Jahre alt. Das liegt oft an zerrütteten Familienverhältnissen ohne familiäre Infrastruktur und anderen sozialen Problemen“, sagt Meinhard Amann, Leiter des WH. Die Jugendlichen kommen meist direkt aus dem Elternhaus oder abgebrochenen Jugendhilfemaßnahmen, ohne je eine Wohnung besessen zu haben.Erst seit einigen Jahren betreibt das Aufnahmehaus des WH einen extra Bereich für Frauen, der heute stets besetzt ist. „Früher war es üblich, dass Frauen nach einer Trennung im Haus oder in der Wohnung bleiben, heute ist das nicht mehr so“, sagt Amann. Die Dunkelziffer wohnungsloser Frauen ist zudem sehr groß, da ihnen ihre Lebensverhältnisse peinlich sind – sie versuchen so lange wie möglich bei Freunden und Bekannten unterzukommen. Der WH ermittelt die Anzahl der Obdachlosen jährlich an einem Stichtag. Während sich im Jahr 2012 noch 122 Menschen beim WH gemeldet haben – davon 14 Frauen und 18 U25-Jährige – verzeichnetet der WH 2013 schon 133 Obdachlose, darunter 22 Frauen und 30 U25-Jährige. „Die Anfragen von wohnungslosen Personen sind auch in den ersten vier Monaten in 2014 steigend“, sagt Amann.

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Immer mehr Jüngere und Frauen leben auf der Straße

Etwa 50 Gespräche mit Wohnungslosen in Koblenz haben Forscher der Hochschule in den vergangenen Wochen geführt. Wie leben die Obdachlosen, wie ist ihre gesundheitliche und psychosoziale Lage, wie ihr beruflicher und schulischer Hintergrund? Noch sind die Befragungen nicht abgeschlossen, die neben Koblenz auch in Ludwigshafen, Trier, Mainz, Kaiserslautern, aber auch in kleineren Städten wie Mayen oder Lahnstein erfolgen, um ein möglichst umfassendes Bild zu zeichnen. Schon jetzt zeichnet sich ab: Wohnungslose werden immer jünger, mehr Frauen als früher sind betroffen, und es gibt viele Jüngere, die eine Berufsausbildung haben und trotzdem auf der Straße oder in Wohnungsloseneinrichtungen leben.Das hat den Leiter der dreiköpfigen Forschergruppe, Sozialwissenschaftler Prof. Dr. Robert Frietsch, vielleicht am meisten überrascht und auch erschreckt: "Es scheint heute schneller als früher zu gehen, dass man wohnungslos wird", sagt er nach den vielen Gesprächen, die er und seine Kollegen Dirk Holbach und Sabine Link geführt haben - im Übrigen nicht nur mit Wohnungslosen selbst, sondern auch mit Menschen, die in der Wohnungslosenhilfe und in der Suchtberatung arbeiten. So unterschiedlich die Lebensgeschichten sind, eins eint die meisten: Schwere persönliche Krisen wie Trennungen und/oder Arbeitslosigkeit sind fast immer der Auslöser für die Obdachlosigkeit.

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